Das ganze Potenzial des Portfolios mit Wertpapierleihe erschließen
Ein effektives Wertpapierleihe-Programm kann ein wertvolles Instrument für das Portfoliomanagement sein. Es bietet Fonds die Möglichkeit, mit einer zusätzlichen Ertragsquelle ihr Anlageziel durch höhere risikobereinigte Renditen zu steigern.
Was ist Wertpapierleihe?
Bei der Wertpapierleihe werden Wertpapiere vorübergehend von einer Partei (dem Verleiher) an eine andere Partei (dem Entleiher) übertragen. Häufig wird vom Verleiher der Wertpapiere ein Wertpapierleihe-Vermittler (Lending Agent) mit der Abwicklung der Transaktion betraut. Fonds, die am Wertpapierleihe-Programm teilnehmen, können durch Wertpapierleihe eine zusätzliche Ertragsquelle erschließen.
Der Entleiher zahlt dem Verleiher eine Gebühr für die Entleihung der Wertpapiere. Wenn Barsicherheiten gestellt werden, erhält der Entleiher unter Umständen Zinsen auf die Barmittel (eine Ausgleichszahlung). In diesem Fall verdient der Verleiher die Zinsdifferenz zwischen dem Betrag, der durch Anlage der Barmittel am Geldmarkt verdient wird, und der Ausgleichszahlung an den Entleiher. Der Vermittler (Agent) behält in der Regel einen Teil der Entleihergebühr oder der Zinsdifferenz als Vergütung für seine Dienste ein. Beim SPDR-Wertpapierleihe-Programm werden keine Barsicherheiten angenommen.
Figure 1: How the Securities Lending Program Works
Potenzielle Risiken
Wie alle Investitionen birgt die Wertpapierleihe Risiken. Einige der Hauptrisiken und wie sie normalerweise gesteuert werden, erläutern wir hier.
Figure 2: Risk & Mitigation
Governance
Das State Street Global Advisors Securities Lending Committee (Ausschuss) überwacht die globalen Wertpapierleihe-Programme von State Street Global Advisors und führt umfangreiche Prüfungen ihrer Wertentwicklung und Effektivität durch.
Der Ausschuss beurteilt die Leistungsstärke des Wertpapierleihe-Vermittlers (Lending Agent) von State Street Global Advisors. Außerdem misst und kontrolliert er die globalen Wertpapierleihe-Programme von State Street Global Advisors an den Branchenstandards und der Performance der Branche, an der aktuellen Risikobereitschaft und den herrschenden Marktbedingungen.
Das Wertpapierleihe-Programm wird zudem für jeden teilnehmenden Fonds vom jeweiligen Fonds-Verwaltungsrat geprüft, genehmigt und überwacht.
Über den Wertpapierleihe-Vermittler: State Street Bank and Trust Company
State Street Bank and Trust Company (SSBT), der beauftragte Wertpapierleihe-Vermittler, gehört zu den erfahrensten Wertpapierleihe-Vermittlern der Welt und bietet in mehr als 30 internationalen Märkten Verwahrungs- und unabhängige Wertpapierleihe-Dienste an. SSBT übt seine Tätigkeit über Unternehmen innerhalb der State Street-Unternehmensgruppe aus (bei denen es sich um mit State Street Global Advisors verbundene Unternehmen handelt). SSBT erbringt seit 1974 Wertpapierleihe-Dienstleistungen und betreibt Trading Desks in London, Boston, Hongkong, Toronto und Sydney.
Dank dieser internationalen Präsenz verfügt SSBT über lokales Know-how und hat rund um die Uhr Zugang zu den Wertpapierleihe-Märkten. Mit diesem umfassenden Angebot und seiner breiten Marktpräsenz gewinnt SSBT bonitätsstarke Entleiher und vermittelt Einblicke in die Nachfrage nach Wertpapieren.
SSBT bietet Kunden bei Leihgeschäften eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen:
- Entschädigung von Kunden beim Ausfall des Entleihers
- Überwachung der täglichen Bewegungen des Entleihers
- Verwahrung liquider Sicherheiten mit angemessenen Margen
- Gewährleistung diversifizierter Sicherheiten
Entschädigung
SSBT sichert als Wertpapierleihe-Vermittler für die Fonds vertraglich zu, eine Entschädigung für den Ausfall der Gegenpartei zu leisten. Wenn ein Entleiher ausfällt und ein entliehenes Wertpapier nicht an den Fonds zurückgegeben wird, verkauft SSBT die gestellten Sicherheiten, um Ersatz für das verliehene Wertpapier zu erwerben. Sollte der Erlös nicht ausreichen, um das Wertpapier und alle damit zusammenhängenden Kapitalflüsse an den Fonds zu ersetzen, übernimmt SSBT die Differenz. Wenn das Wertpapier nicht am Markt zurückgekauft werden kann, schreibt SSBT dem Fonds den Marktwert der Wertpapiere und der ihm daraus zustehenden Kapitalflüsse in bar gut.
Zugelassene Entleiher
State Street Global Advisors unterzieht Entleiher im Wertpapierleihe-Programm einem dualen Prüfungs- und Genehmigungsverfahren. Gegenparteien werden vom State Street Global Advisors Counterparty Risk Management (SSGA CRM) Team und vom Wertpapierleihe-Vermittler State Street Bank and Trust (SSBT) geprüft und genehmigt. Entleiher werden sowohl nach einem quantitativen als auch nach einem fundamentalen Ansatz beurteilt. Außerdem werden Entleiher kontinuierlich überwacht, um Entwicklungen zu erkennen, die sich auf die Kreditwürdigkeit des Entleihers auswirken könnten. Üblicherweise genehmigt State Street Global Advisors die größten und stärksten Teilnehmer jedes Marktes.
Sicherheiten
Nur folgende Sicherheiten werden angenommen:
- Staatsanleihen, deren langfristiges Rating mit A- oder besser (oder einem entsprechenden Rating) von mindestens zwei international anerkannten Ratingagenturen eingestuft wurde.
- Ausgewählte Aktien, die an einer regulierten Börse (Markt) gehandelt werden, an dem regelmäßig Handel stattfindet und die offiziell anerkannt und öffentlich zugänglich ist.
- Ausgewählte supranationale Anleihen
Die gestellte Sicherheit wird börsentäglich nach der Mark-to-Market-Methode bewertet. Wenn Sicherheiten für ein bestimmtes Leihgeschäft nicht ausreichen, muss der Entleiher weitere Sicherheiten stellen. Übersteigt der Wert der Sicherheiten das Leihgeschäft, kann der Wertpapierleihe-Vermittler einen Teil der Sicherheiten an den Entleiher zurückgeben. Sicherheiten werden häufig auf 102 bis 110 % des Leihwerts festgesetzt. Dies liegt häufig über dem vertraglichen Mindestniveau und basiert auf der Liquidität, den Kursschwankungen und der Währung der einzelnen Instrumente.
Beleihungsgrenzen
Der prozentuale Leihbetrag hängt von der Art des Fonds und den gehaltenen Wertpapieren ab:
- Maximal 95 % eines einzelnen Wertpapiers können pro Fonds verliehen werden.
- Der insgesamt ausstehende Wert entliehener Wertpapiere darf für einen Fonds im ETF-Bereich nicht höher als 70 % des gesamten Nettoinventarwerts bei Anleihe-ETFs und 40 % bei Aktien-ETFs betragen.
Einnahmen und Kosten der Wertpapierleihe
Für die Durchführung des Wertpapierleihe-Programms können verschiedene Gebühren erhoben werden, wie z. B. Revenue-Sharing-Gebührenteilung, Verwaltungsvergütung für Barsicherheiten, Verwaltungs- und Betriebsgebühren. SPDR vereinfacht dies jedoch durch nur eine Gebührenteilung. Eine Gebührenteilung ist eine Art der Umsatzbeteiligung, bei der der Wertpapierleihe-Vermittler einen Teil der Programmgebühr einbehält und alle Betriebskosten und -gebühren im Zusammenhang mit der Durchführung des Programms und die Entschädigung damit abdeckt. State Street Global Advisors erhält als Fondsverwaltungsgesellschaft keine Vergütung für die Überwachung des Wertpapierleihe-Programms, und alle Einnahmen aus der Wertpapierleihe für einen ETF fließen abzüglich der Gebührenaufteilung in den Fonds zurück.
Fonds, die am Wertpapierleihe-Programm teilnehmen, erhalten 75 % der Bruttoeinkünfte aus der Wertpapierleihe; der Wertpapierleihe-Vermittler erhält 25 %. Diese Einnahmen werden monatlich netto an den Fonds ausgezahlt.
Die Einnahmen aus der Wertpapierleihe sind je nach Fonds unterschiedlich und hängen langfristig von vielen Faktoren ab. Zu den wichtigsten Faktoren zählen: Die Marktnachfrage nach bestimmten Wertpapieren, die ein Fonds hält, die Ausgestaltung des Wertpapierleihe-Programms einschließlich bestimmter Risikokontrollen, die allgemeine Marktlage in Bezug auf Zinsen und Sicherheiten sowie die effiziente Ausführung des Programms durch den Wertpapierleihe-Vermittler.
Wertpapierleihe-Bericht
Der Wertpapierleihe-Bericht wird regelmäßig aktualisiert und kann hier heruntergeladen werden.
SPDR ETFs, die an der Wertpapierleihe teilnehmen
SPDR ETFs, die mit Stand vom 27. Oktober 2023 an der Wertpapierleihe teilnehmen: