Die US-Industrieunternehmen dürften in naher Zukunft von den umfangreichen US-Infrastrukturausgaben profitieren. Darüber hinaus könnte die Industrie in den USA aufgrund des Krieges in der Ukraine eine begrenzte Verlangsamung erfahren, während andere Länder mit Sanktionen gegen Russland und der Suche nach alternativen Energiequellen zu kämpfen haben. Längerfristig können die europäischen Industrieunternehmen allerdings von einer höheren Nachfrage nach erneuerbarer Energie und einer Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden sowie von höheren Verteidigungsausgaben profitieren.
In den letzten Wochen kam es zu Nettoabflüssen aus in Europa domizilierten Sektor-ETFs, da starke Verkäufe von Finanzwerten (hauptsächlich europäische Banken) die Käufe von Energie-ETFs ausgeglichen haben.1 Dieser Trend hat sich in den letzten Tagen verlangsamt, da Anleger andere Sektoren auswählten. Da die Streuung der Sektorenrenditen über drei und sechs Monate im oberen Prozentbereich liegt, bleiben die Sektoren effektive taktische Allokationsinstrumente.
Insgesamt scheinen Anleger mit dem Kauf des US-Marktes zufrieden zu sein, da dieser relativ unabhängig vom Krieg in der Ukraine ist und über eine breite wirtschaftliche Stärke verfügt. Innerhalb der USA sehen wir aktuell eine besondere Chance bei Industriewerten. Der Sektor ist mit einem Beta von mehr als 1 stark mit dem S&P 500 korreliert und könnte für Anleger interessant sein, die eine gezielte zyklische und valueorientierte Anlage in US-Aktien wünschen.
Im Jahr 2022 hat sich der US-Industriesektor bisher besser entwickelt als der S&P 500, wobei sich der Abstand seit der russischen Invasion in der Ukraine vergrößert hat.2
Der Industriesektor ist ein vielfältiger Sektor, der sich aus vielen Branchengruppen zusammensetzt (siehe Abbildung 1 für die Aufschlüsselung des US-Sektors). Es gibt keine dominierenden Mega-Cap-Namen und kein Titel hat im bisherigen Jahresverlauf mehr als +/- 10 Prozent zur Indexperformance beigetragen. Dieser relative Mangel an idiosynkratischen Aktienrisiken ist sinnvoll für Anleger, die den Sektor als Vehikel für den Zugang zu Nachfragetrends betrachten.
Während wir für viele Branchen dieses Sektors relativ attraktive Aussichten sehen, sollten wir bei den Gewinnaussichten vorsichtig sein. Frühere Gewinnsteigerungen bei Industrieunternehmen sind (wie bei den meisten Sektoren) zum Stillstand gekommen. Wir rechnen mit einem Margendruck aufgrund gestiegener Kosten für Stahl, Energie und andere Rohstoffe, wobei die Hersteller von Bauprodukten und Maschinen möglicherweise am stärksten betroffen sind. Die Treibstoffpreise werden vor allem die Fluggesellschaften treffen. Unterdessen werden Unterbrechungen der Versorgungskette die Preise weiter in die Höhe treiben. Die Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne werden von der Fähigkeit der Unternehmen abhängen, diese Kosten weiterzugeben.
Trotz der Befürchtung, dass sich das im Januar und Februar weltweit zu beobachtende Wirtschaftswachstum aufgrund der Auswirkungen der Russland-Sanktionen und des gedämpften Vertrauens verlangsamen könnte, sehen wir zahlreiche Antriebskräfte für den Industriesektor, darunter:
US-Industrieunternehmen dürften in den nächsten Jahren die unmittelbaren Nutznießer der umfangreichen US-Infrastrukturausgaben sein. In der Zwischenzeit könnte sich die Industrietätigkeit in den USA nur begrenzt verlangsamen, während andere Länder mit den russischen Sanktionen zu kämpfen haben und nach alternativen Energiequellen suchen müssen. Aus diesen Gründen sehen wir die größten unmittelbaren Chancen im US-Industriesektor.
Längerfristig spricht jedoch auch einiges für europäische Industriewerte. Viele der börsennotierten Unternehmen in diesem Sektor werden wohl von der höheren Nachfrage nach Anlagen für erneuerbare Energien und der zunehmenden Energieeffizienz in Gebäuden profitieren, insbesondere die Unternehmen, die elektrische Geräte liefern.
Für Anleger, die einen diversifizierteren Ansatz bevorzugen, erweitert der weltweite Industriesektor das Engagement über die USA (auf die 52 Prozent der weltweiten Marktkapitalisierung entfallen) und Europa (26 Prozent) hinaus und schließt Japan (14 Prozent) ein, das das zweitgrößte Engagement in einem einzelnen Land im Index darstellt und eine Vielzahl bekannter Maschinenbauunternehmen bietet.
Anleger, die auf das Thema Industriewerte setzen möchten, können dies mit SPDR ETFs tun. Um mehr über diese ETFs zu erfahren und die vollständige Performance zu sehen, klicken Sie bitte auf die nachstehenden Links, um die Seiten der Fonds zu besuchen.
SPDR S&P U.S. Industrials Select Sector UCITS ETF